Ring vergrößern – so passt der Lieblingsring wieder!

Der Ring sitzt unangenehm eng am Finger? Du befürchtest, ihn gar nicht mehr abziehen zu können? Oder der geschenkte, vielleicht sogar geerbte Ring ist einfach zu klein für deinen Finger? Dann gibt es Abhilfe: Die Ringe aus den meisten Edelmetallen lassen sich mehr oder weniger einfach weiten, manchmal geht das sogar zuhause. 

Ringe, die über eine Öffnung verfügen, lassen sich einfach durch ein vorsichtiges Auseinanderziehen weiten. Bei einem geschlossenen Ring ist das Vergrößern erheblich aufwendiger. Metall ist im kalten Zustand nur bedingt formbar, und du solltest eine Beschädigung deines Schmucks verhindern. Nur der vorsichtige Einsatz gut geeigneter Werkzeuge führt zu dem gewünschten Ergebnis eines passenden Rings.

Je wertvoller der Ring ist, umso eher solltest du ihn von einem Profi weiten lassen. Dies gilt insbesondere für Ringe, die ein Muster aufweisen oder mit Steinen verziert sind. In den CHRIST-Stores erhältst du fachkundige Beratung zu jeder Art von Schmuck-Reparatur und erfährst, mit welchen Kosten du für das professionelle Dehnen eines bestimmten Rings rechnen musst.

Ein Ring ist zu eng beziehungsweise zu klein, wenn du das Schmuckstück nicht mehr sanft aufsetzen und abziehen kannst. Ebenso wie deine Füße ändert sich auch der Umfang deiner Finger im Lauf des Tages sowie temperatur- und bewegungsabhängig. Die richtige Stelle, an der du den Fingerumfang ermitteln kannst, befindet sich zwischen dem zweiten und dem dritten Fingerglied. Sofern keine krankheitsbedingten Veränderungen deiner Finger vorliegen, solltest du den Umfang des betreffenden Fingers unter verschiedenen Bedingungen und zu unterschiedlichen Tageszeiten messen. Vielleicht passt der Ring morgens noch recht gut, lässt sich aber nachmittags nicht mehr drehen. Indem du den mittleren Fingerumfang ermittelst, findest du die optimale Ringgröße heraus. Erfahre im Magazinbeitrag zum Thema Ringgröße ermitteln mehr.

Du hast verschiedene Möglichkeiten, den Fingerumfang zu messen. Ein Ringmesser (Ringstock), ein Ringmaßband sowie ein schmaler Papierstreifen mit einem Lineal kommen in Frage. Ein Ringmesser besteht aus einem Bund Metallringen verschiedener Größe. Beginne damit, einen etwas zu großen Ring über den Finger zu streifen. Teste den jeweils nächst kleineren, bis du die passende Größe gefunden hast. Das Ringmaßband ähnelt einem sehr kleinen Gurt: Ziehe oder löse das Band, bis es bequem passt. Die entsprechende Größe ist im Sichtfenster abzulesen. Die Kombination aus Papierstreifen und Lineal erfordert, dass du zunächst die passgenaue Stelle auf dem Papier anzeichnest.

Gerade bei Ringen ohne Verzierungen und Gravur kannst du diese selbst zuhause weiten. Du benötigst dafür entweder einen Ringweiter und einen Gummihammer oder einen Dehnungsdorn und einen Rohhauthammer. Ringweiter oder -dehner bestehen überwiegend aus einem konisch zulaufenden und geschlitzten hohlen Stahldorn, einem Stahlstift und einem Kunststoffklötzchen. Du stellst den Ringweiter mittig auf das Kunststoffklötzchen und steckst den Ring auf die anfangs passende Stufe. Indem du nun auf den eingesetzten Stahlstift hämmerst, weiten sich der Stahldorn und der aufgesetzte Ring.

Mit einem Stahldorn oder Dehnungsdorn, der zugleich als Ringgrößenmesser dient, ist ein Vergrößern ebenfalls möglich. Setze den Ring gerade auf den Dorn, der auf robustem, schwingungsfreiem Grund stehen sollte. Beginne damit, gleichmäßig und vorsichtig den Ring rundherum mit dem Rohhauthammer herunterzuschlagen. Prüfe nach jeder vollständigen Runde, wie weit die Ringdehnung fortschreitet. Auch wenn du dich für einen Ringweiter entscheidest, solltest du lieber einmal mehr kontrollieren, um nicht einen zu großen Ring zu erhalten. Wichtig ist, ein zu starkes Dehnen zu vermeiden, um ein Brechen oder Reißen des Rings zu verhindern.

Die CHRIST-Expert:innen sind darin geschult, eine auf deinen Ring abgestimmte Methode des Dehnens anzuwenden. Ein Dehnen mit einfachen Werkzeugen ist insbesondere bei sehr schmalen und bei verzierten Ringen nicht möglich. Je schmaler der Ring ist, umso eingeschränkter ist das Weiten des Schmuckstücks. Soll ein schmaler Ring stärker geweitet werden, ist es zumeist notwendig, das Metall zu ergänzen. Handelt es sich um einen Ring mit Muster und/oder Gravur? Ein Dehnen bewirkt, dass sich das Muster etwas verformt und Gravuren womöglich kaum noch zu lesen sind. Die Ringgravur müsste erneuert werden, und um das Muster zu erhalten, könnte der Juwelier wiederum etwas Metall hinzufügen. Das Vergrößern von Ringen mit Steinen ist am schwierigsten und aufwendigsten: Die Gefahr ist groß, dass die Steine während der Dehnung aus ihrer Fassung springen. Unsere Goldschmiede nehmen daher die Steine vor der Bearbeitung des Rings heraus und setzen sie nach Erreichen der passenden Größe wieder ein.

Abhängig von den Ringmaterialien, den Verzierungen und vom gewünschten Dehnungsmaß variieren die Kosten für das Weiten eines Rings. Du kannst gerne in deinem CHRIST-Store nachfragen, welche Arbeiten notwendig sind, um deinen Ring (wieder) passend zu formen. Natürlich kann es sich bei dem Ring auch um einen Artikel handeln, der nicht von CHRIST stammt. Grundsätzlich bietet CHRIST das Ringvergrößern für alle Ringe, auch für antike Exemplare, zu einem fairen Preis ab 29,90 Euro an. Im CHRIST Service-Portal zur Schmuck-Reparatur kannst du eine Ringweitung auch online buchen.

Oft sind es Ehe- und Verlobungsringe, die geweitet werden müssen. Der häufigste Grund ist die Gewichtszunahme im Laufe der Jahre, die schließlich auch zu einer Zunahme des Fingerumfangs führt. Abzunehmen, bis der Ring wieder passt, ist nicht zu empfehlen - insbesondere nicht, wenn du dein Wohlfühlgewicht erreicht hast. In diesem Fall ist eine Vergrößerung des Eherings oder Verlobungsrings die richtige Entscheidung, um den Ring wieder komfortabel tragen zu können. Viele Frauen stellen während einer Schwangerschaft fest, dass der Verlobungsring oder Ehering nicht mehr passt. Die Ursache ist vorwiegend die Einlagerung von Wasser. Die meisten Schwangeren können nach der Geburt des Kindes den Ring wieder problemlos tragen.

Für Verlobungs- und Eheringe gilt, was für alle anderen Ringe gilt: Schmuckstücke mit einem recht hohen Anteil Silber oder Gold lassen sich gut weiten, da das Metall vergleichsweise weich ist. Möchtest du einen Ehering aus Titan oder Edelstahl geweitet haben, ist die Arbeit für den Juwelier aufwendiger und für dich etwas teurer. Gleiches gilt für einen Ehe- oder Verlobungsring mit eingefassten Steinen. Wie bereits erwähnt, muss der Fachmann die Steine zunächst aus der Fassung lösen und sie nach der Ringdehnung wieder einfassen oder aber ein kleines Materialstück einfügen. Eine Erneuerung der Gravur, die an den schönsten Tag erinnert, ist meistens ebenfalls erforderlich.